Von der Idee zum erfolgreichen Webprojekt: Warum ein MVP entscheidend ist

Digitale Geschäftsideen entstehen oft voller Enthusiasmus – und mit einer langen Feature-Liste. In der Theorie klingt das perfekt: Ein ausgereiftes Produkt mit allen Funktionen, die Kunden je brauchen könnten. In der Praxis führt dieser Ansatz meist zu endloser Entwicklung, steigenden Kosten und einer wachsenden Komplexität, die kaum noch steuerbar ist.
Hier setzt das Minimum Viable Product (MVP) an. Anstatt sofort eine vollständige Plattform zu bauen, entwickelt man eine funktionsfähige Kernlösung. Damit lassen sich Nutzer früh einbinden, ihr Feedback nutzen und das Produkt gezielt ausbauen.
Das Prinzip: Nicht alles auf einmal – sondern schrittweise wachsen.
Das Problem: Komplexität und fehlender Fokus
Die Versuchung ist gross, ein Produkt mit möglichst vielen Features zu bauen. Schliesslich hat man unzählige Ideen und will von Anfang an ein «perfektes» Angebot schaffen. Doch genau hier entsteht das Problem:
- Mehr Features = mehr Komplexität: Jedes zusätzliche Feature macht das Produkt schwieriger zu entwickeln, zu testen und zu warten.
- Unnötige Kosten: Geld fliesst in Funktionen, die Nutzer möglicherweise gar nicht brauchen.
- Verpasste Chancen: Ohne frühzeitiges Feedback kann ein Produkt an den tatsächlichen Bedürfnissen des Marktes vorbeigehen.
Das Resultat? Ein überladenes, schwerfälliges Produkt, das sich nur langsam weiterentwickelt und möglicherweise scheitert, bevor es überhaupt am Markt angekommen ist.
Die Lösung: Das Skateboard-Modell – vom Einfachen zum Komplexen
Ein MVP folgt einem anderen Prinzip: Nicht das perfekte Endprodukt bauen, sondern mit einer funktionierenden Basis starten.
Falscher Ansatz: Direkt das Auto bauen
Stellen wir uns vor, jemand möchte ein Auto entwickeln. Die logische Reihenfolge wäre, eine Karosserie zu entwerfen, Motor und Innenausstattung einzubauen, Testläufe zu machen und irgendwann das fertige Auto zu präsentieren. Doch bis dahin dauert es – und niemand weiss, ob die Kunden es überhaupt wollen.
Viele digitale Projekte starten genau so: Ein Jahr Entwicklung, hohe Budgets – und dann merkt man, dass die Nutzer eigentlich nur eine bestimmte Funktion brauchen, die vielleicht auch mit einer einfacheren Lösung machbar gewesen wäre.
Richtiger Ansatz: Mit dem Skateboard starten
Anstatt von null auf hundert zu gehen, beginnt man mit einer minimal funktionalen Lösung und entwickelt das Produkt schrittweise weiter.
- Skateboard: Die simpelste Form, die sich bereits nutzen lässt. Beispiel: Eine Landingpage mit einer Anmeldemöglichkeit.
- Roller: Eine erste Erweiterung mit zusätzlichen Funktionen. Beispiel: Die Kernfunktion wird integriert, Nutzer können sich einloggen.
- Fahrrad: Eine ausgereiftere Version mit mehr Komfort, aber noch ohne Automatisierung oder Skalierbarkeit. Beispiel: Das Kernprodukt funktioniert stabil, erste Integrationen sind möglich.
- Motorrad: Das Produkt wird leistungsfähiger und attraktiver. Beispiel: Erweiterte Usability und erste Premium-Funktionen.
- Auto: Die vollständige Plattform mit sämtlichen Features und Optimierungen.
Jede dieser Stufen ist nutzbar und erfüllt einen Zweck. Die Entwicklung orientiert sich an echtem Nutzerfeedback – nicht an Annahmen.

Warum das Skateboard-Modell funktioniert
- Funktioniert von Anfang an – Nutzer können es direkt verwenden.
- Feedbackgesteuert – Man baut, was wirklich gebraucht wird.
- Skaliert sinnvoll – Jedes Feature kommt, wenn es auch genutzt wird.
- Spart Geld – Keine Ressourcen für unnötige Funktionen.
Wie du dein MVP strukturiert entwickelst
Um den Überblick über Features zu behalten, nutze eine einfache Struktur:
Erstelle Eine Excel-Tabelle oder ein Asana-Board mit den folgenden Kategorien:
- Must-have (Skateboard) – Ohne diese Funktion geht es nicht.
- Nice-to-have (Roller/Fahrrad/Motorrad) – Erweiterungen, die sinnvoll sind.
- Future Features (Auto) – Ideen, die später relevant sein könnten.
So entsteht automatisch eine Roadmap, die den Fokus hält und gleichzeitig zukünftige Ideen nicht vergisst.

Fazit: Erst das Skateboard, dann das Auto
Wer eine Plattform oder ein digitales Produkt entwickelt, sollte nicht direkt die Luxusversion bauen. Viel entscheidender ist, früh an den Markt zu gehen, Nutzer einzubinden und das Produkt gezielt weiterzuentwickeln.
Stellt euch immer die Frage:
- Funktioniert unser Konzept auch ohne dieses Feature?
- Was ist das kleinste funktionierende Produkt, mit dem wir starten können?
Mit einem MVP vermeidest du teure Bauchentscheidungen und entwickelst eine Lösung, die sich wirklich an den Bedürfnissen deiner Nutzer orientiert – und nicht nur an Ideen auf dem Whiteboard.
Wir helfen dir, den richtigen Fokus zu setzen
Jedes digitale Projekt ist einzigartig – und nicht jede Idee muss sofort umgesetzt werden. Wir helfen dir, die wichtigsten Funktionen zu identifizieren, unnötige Komplexität zu vermeiden und dein MVP gezielt zu entwickeln.
Von der Priorisierung der Features bis zur technischen Umsetzung – wir wissen, worauf es ankommt. Melde dich bei uns, wenn du Unterstützung für dein erstes MVP suchst.